News aus dem Kosmos der digitalen Auszeit

Wissenswertes zum Thema Digital Detox

Gute Vorsätze im neuen Jahr: Viele planen Digital Detox – aber kaum jemand hält durch (27.12.2023)

41 Prozent der Deutschen planen im kommenden Jahr eine einwöchige digitale Auszeit, um ihre Online-Zeit zu reduzieren. Laut einer Bitkom-Studie haben 38 Prozent bereits Erfahrung mit digitalen Auszeiten, wobei 16 Prozent vorzeitig abbrachen. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder betont die Bedeutung von Auszeiten, um die eigenen digitalen Gewohnheiten zu überdenken und Alternativpläne zu entwickeln. Zur Studie https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Neujahrsvorsatz-digitale-Auszeit

Belohnungsdroge Social Media

 Bei der Nutzung digitaler Dienste wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiv. Wissenschaftler*innen der Freien Universität Berlin haben herausgefunden, dass es besonders stark durchblutet wird, wenn wir viel Bestätigung und Anerkennung in den sozialen Medien erhalten(1) Wir spüren also eine Form von Glück, wenn wir Likes und positive Kommentare auf unsere Postings bekommen. Digitale Abhängigkeit kann daraus erwachsen, wenn keine Maßnahmen zur Kontrolle getroffen werden. Eine Studie der Universität Chicago(2) belegt nämlich, dass die Anziehungskräfte so stark wirken können wie Nikotin oder Alkohol. Tatsächlich kann schon der ständige Blick aufs Smartphone zur Droge werden: Das Wissenschaftsjournal Neoregulation veröffentlichte im Jahr 2018 einen Artikel, der belegt, dass sich durch den andauernden Smartphone-Gebrauch neue neurologische Verbindungen bilden, die denen ähnlich sind, die bei der Einnahme schmerzlindernder Opioide entstehen. Jedoch bergen Opioide eine große Suchtgefahr. Auf das Smartphone übertragen heißt das also: Je häufiger wir es benutzen, desto größer ist die Gefahr einer Abhängigkeit(3). Und genauso wie beim Konsum von Drogen muss auch bei der Social-Media-Nutzung die Dosis immer gesteigert werden, um den gleichen Belohnungseffekt zu erzielen. Quellen:  (1) https://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2013/fup_13_243/index.html (abgerufen am 10.5.2021); (2)https://news.uchicago.edu/story/study-finds-lure-entertainment-work-hard-people-resist (abgerufen am 16.6.2021) ; (3)https://www.n-tv.de/leben/Wenn-Likes-zur-Droge-werden-article20694675.html (abgerufen am 16.6.2021); S. Rack, et al. „Ommm online – Wie wir unser digitales Wohlbefinden steigern“, 2021

Hast du noch die Kontrolle über dein Smartphone? 

Mach den Selbstcheck und teste dich!

(Setze einen Haken, wenn der Satz auf dich zutrifft) 

  • Ich schaue morgens nach dem Aufwachen direkt auf mein Smartphone. 
  • Ich muss morgens unzählige Nachrichten aus Messengern (z.B. WhatsApp) lesen, die ich spätabends /nachts bekommen habe. 
  • Im Unterricht schaue ich immer wieder auf mein Smartphone. 
  • Manchmal bilde ich mir ein, dass mein Smartphone in der Tasche vibriert. 
  • Am Esstisch habe ich mein Handy oft in der Hand. 
  • Beim Lernen fällt es mir schwer, mich zu konzentrieren, weil mein Smartphone mich ständig ablenkt. 
  • Wenn ich mich mit meinen Freunden treffe, schauen manchmal alle nur auf ihr Smartphone, statt miteinander zu reden. 
  • Ich habe das Gefühl, dass ich auf Nachrichten immer sofort antworten muss, weil mein Gesprächspartner sehen kann, wenn ich eine Nachricht gelesen habe. 
  • Abends vor dem Schlafengehen beschäftige ich mich mit meinem Smartphone. 
  • Nachts werde ich oft von meinem Smartphone geweckt.

Auswertung: Wie viele Haken hast du gesetzt? 

0: Du scheinst deine Mediennutzung komplett unter Kontrolle zu haben.

1–3: Die Medien nehmen manchmal Einfluss auf dein Verhalten. Denke darüber nach, wie du das in manchen Situationen verbessern kannst. 

4–6: Dein Leben wird von den Medien stark beeinflusst. Pass auf, dass sie dir nicht die Kontrolle entreißen! 

7–10: Du lässt dir deinen Alltag von den Medien vorschreiben. Überlege dir, wie du die Kontrolle zurückbekommen kannst! Stell dir die Frage: Habe ich noch die Kontrolle oder kontrollieren die Medien mich?

Quelle: S. Rack, F. Sauer, "Allways On", S. 10,  2019

Der Digitale Vergleich

Ergebnisse aus 70 Jahren Forschung zum Sozialvergleich:

Gemäß der Theorie des Sozialen Vergleichs von Festinger neigen Menschen dazu, sich mit anderen zu vergleichen, um ihre eigenen Fähigkeiten, Meinungen und Emotionen zu bewerten. In der digitalen Welt wird dieser Vergleich verstärkt, da Social-Media-Plattformen und Online-Bewertungen ständigen Zugang zu Vergleichsmöglichkeiten bieten. Indem wir unsere Erfolge, Aussehen und Lebensstile mit denen anderer messen, suchen wir nach Bestätigung und Anerkennung. Dieser Vergleich kann unser Selbstwertgefühl steigern, aber auch negative Emotionen wie Eifersucht und Unzufriedenheit auslösen, wenn wir uns als unterlegen empfinden. Zudem nutzen wir den digitalen Vergleich als Orientierungshilfe, um Entscheidungen zu treffen und Trends zu verfolgen. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass digitale Vergleiche oft verzerrt und unrealistisch sind, da sie nur eine selektive Darstellung des Lebens anderer bieten. Daher ist es ratsam, sich auf die eigenen Ziele und Werte zu konzentrieren, anstatt sich ausschließlich an digitalen Standards zu orientieren.

  • Wenn man sich mit Menschen vergleicht, von denen man glaubt, dass sie bessergestellt sind als man selbst (Aufwärtsvergleich), sind die Konsequenzen für das eigene Wohlbefinden meistens negativ. 
  • Konsequenzen können sein: Depressionen, ein schlechtes Körperempfinden, ein schlechtes Selbstwertgefühl oder generelle Unzufriedenheit. 
  • Wenn man sich mit jemandem vergleicht, von dem man annimt, dass er/sie schlechter gestellt ist (Abwärtsvergleich) als man selbst, kann dies positive Konsequenzen für einen selbst haben. 
  • 46 % der Vergleiche, die Menschen anstellen, sind Aufwärtsvergleiche. 18,5 % der Vergleiche sind Horizontalvergleiche, 36 % sind Abwärtsvergleiche. 
  • Jugendliche vergleichen sich häufig mit Freund*innen und anderen Jugendlichen. 
  • Wenn sich Jugendliche mit Stars oder fremden anderen Jugendlichen vergleichen, fühlen sie sich meistens schlechter gestellt

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_des_sozialen_Vergleichs (abgerufen am 16.6.2021)

Tricks und Techniken der Internetfirmen um uns am Bildschirm zu halten

Interessante Reportage vom Wissensmagazin Pur+ zum Thema. Wie schaffen es Sozial-Media-Apps unsere Aufmerksamkeit zu bekommen? Wie schaffen Sie es diese Aufmerksamkeit zu halten?  https://www.zdf.de/kinder/purplus/social-media-die-macht-von-apps-und-plattformen-100.html (16.09.2022)

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